Abwesend 12.1

Momentan ist es ziemlich stressig, bzw. es wird gleich ziemlich stressig und da ich etwas schaffen möchte, muss ich meine freie Zeit umverteilen – der Blog zieht also den Kürzeren ;(
Ab Mitte Dezember bin ich wieder da …
Geplant ist – wie jedes Jahr- ein Rückblick für 2015 …
Vielleicht schaffe ich es auch mal wieder etwas mehr zu zeichnen, es kribbelt mir schon länger in den Fingern, aber ohne Zeit möchte ich kein großes Projekt anfangen …
Die Rubrik Abitur hat zwar in Bio zumindest ganz gut funktioniert, aber ich geh momentan mit anderer Methodik vor. Wahrscheinlich schmeiße ich sie also raus, sie widert mich an. XD
Ich hatte auch mal mit dem Gedanken gespielt mein Layout zu ändern, aber ich wüsste momentan gar nicht genau was ^^
Desweiteren *empfindlich* ist es kalt – zu kalt fürs Laufen … vllt überlege ich mir was anderes  (Hauptsache ich darf die Rutsche in der Therme nie rutschen XD).
Außerdem werde ich in den Weihnachtsferien dann auch mal sehen was genau ich jetzt nach dem Abitur mache, der Plan ist noch etwas schemenhaft.
Und damit ich jetzt nicht zu viel verspreche, und ständig „werde“ sage, statt etwas zu tun, geh ich jetzt, lerne Geschichte Sozialkunde Deutsch und vollende das Geschenk für meine Kindergartenfreundin *Todolist*


Dann kritzel ich halt im Unterricht ^^

Lg
Bis bald eure Melli

3. Eine besondere Überraschung nach 6574 Tagen

Eigentlich hatte ich vor einen Beitrag zu schreiben darüber, dass die Menschen einen 18. Geburtstag wichtiger machen, als er ist. Überraschungen hier, riesen Partys, Literweise Alkohol und Geld da.
Warum? Es ist einer von 365 Tagen im Jahr, ein Tag an dem viele an einen denken, einen gemeinsam hassen, lieben belächeln und dennoch sagen sie alle das Gleiche ” Alles gute zum Geburtstag”
Manche meinen das so und nicht anders … Alles Gute… Andere meinen ” Ich sag zwar alles Gute, aber in echt interessierst du mich nicht, das ist eben eine Formalität” Wieder Andere sagen dir dennoch alles Gute, manche Leute kennt man nichtmal … ( da freu ich mich sogar meist, wenn ich jmd nicht kenne, hat sie/er es auch nicht nötig mir in den Arsch zu kriechen …). Die Menschen, die einen wirklich lieben, wünschen dir herzzerreißend alles Gute, aber man weiß, dass das nicht einmal so wichtig ist, denn diese Leute zeigen einem jeden Tag, dass sie einen lieben. Wozu also der ganze Stress… Na gut… ich gebs zu, wahrscheinlich hätte ich auch mehr Tumult drum gemacht, wenn ich eine große Party hätte schmeißen wollen … und natürlich hatte ich diesen Plan kurz auch gehegt … mir wären auch genug Leute eingefallen, die ich einladen hätte können … doch dann merkte ich, dass ich in der Partymenge in meinem Haus wohl die einzig Fremde gewesen wäre, die, die vorgestellt wird und nicht die, die vorstellt … Ich hätte einfach keine Lust auf 50 Leute gehabt, die mir eine Flasche Bier schenken oder zwei und dabei nach einem grölenden ” AAALEESS GUUUTEE” zur Begrüßung in die Ecke meines Wohnzimmers kotzen … Ich hätte keine Lust auf eine Horde Menschen gehabt, denen ich Sicherheitsinstruktionen für mein Haus hätte geben müssen … dass man nicht mir Schuhen auf die helle Couch steigt, dass man nicht in der Sauna rummacht, dass man nicht den Kühlschrank leerfrisst, dass man keinen Catwalk mit meinen Schuhen veranstaltet.
– Ok vermutlich ist das das worst case Szenario und es wäre nie so weit gekommen, aber die bloße Vorstellung reichte mir schon.
Wen laden wir denn jetzt ein … mhhh hmmm sie, sie, sie, ihn, ihn … ne ihn nicht … sie auch nicht …. aber ihn … und sie und sie … oder ne… eigentlich hab ich gar keine lust auf sie … und wenn ich sie nicht einlade, dann kommts blöd wenn ich ihn einlade … ok sie auch nicht … und sie nicht und ihn nicht … AHA ich lade also nur mich selbst ein ? XD
… mh wen ich wirklich gerne da hätte ?
Meine Kindergarten Freundin…
Meinen besten Freund…
Meine Cousine…
… mhh… Meinen lieblingsnerd …

Es stellte sich heraus, dass mein Cousinchen keine Zeit hatte… meine Freundin und mein bester Freund konnten … und er ? … mmh voll hoher Erwartungen fragte ich ihn ..
die Antwort war 1/3 1/3 1/3 … das war ja … interessant …
Ich hoffte noch ein paar unendliche Tage, er würde zusagen … doch er hatte ein Firmenessen … mh
ok … ich feier meinen 18. zu dritt … Naja … zum einen war ich froh, die Entscheidung getroffen zu haben, nicht mehr an diesem Tag sehen zu wollen als nötig … Und doch …Ist das, was ich mir als Kind vorgestellt hatte unter 18 werden? In meinem Kopf waren da immer diese Bilder von riiieessen House Partys …mit pool … ok pool hab ich leider keinen …
Egal. Der Tag kommt, der Tag geht … die Welt geht nicht unter … sie dreht sich ganz normal weiter…

Der Morgen rückte näher … Meine Mama hatte Besuch angekündigt …

” Sie kommen um 8″” Sie kommen um 8?”
“jaa”
“früher konnten sie nicht an meinem 18 oder ?!?!?”
” jaa die fahren hier halt eh vorbei”
“Naja ich kann wohl eh nix ändern, aber ich komm dann im Schlafanzug runter… das stört sie ja nicht”
“Ja ihr Freund kommt auch”
“Hääää wie ? den kenn ich doch nichtmal, warum sitzen um 8 Uhr morgens an meinem 18. fremde Leute in meinem Haus??!! dann zieh ich mir halt doch was an”

In diesem Gespräch ging es um den Besuch von meiner Ersatzoma und ihrem fast Mann ;P … den ich nicht kenne …. Ich nahm auch das einfach hin und hoffte der Tag würde einfach vorüber gehen …
Er würde nicht da sein … Er würde mich nicht umarmen können … Er würde nach dem Frimenessen zu einer guten Freundin fahren … und sie umarmen … wie ein trotziges Kind fühlte ich mich bei diesem Gedanken …

Der Tag war da. ” Guuutennn Mooorgennnn”  “bruuummmgrummm morgen mmmh” Ich blickte auf meine Hände… das sollte jetzt also 18 sein sein … ha guter Scherz …
” Deine Ersatzoma und ihr Freund sind schon da ..” ” ja ich komm im Schlafanzug – Moooment stimmt ja der Fremde ist ja da… ich komm in 15 min angezogen runter”
Ich lag im Bett … irgendwann stand ich auf, zog mich an… zuletzt diese Kette … sie erinnerte mich an Ihn… ok … meine Mutter rief nach mir ich solle kommen, die beiden müssten weiter …
genervt ging ich zur Tür, blieb stehen, setzte mein glücklichstes Lächeln auf und ging Richtung Küche …

Da stand mein Papa, das Handy zum Filmen auf mich gerichtet … ich lächelte fragte mich aber, was das sollte … was erwartete er, dass ich beim Anblick eines Kuchens an die Decke gehe?

Meine Augen blickten sich im Raum um. die erste Frage die sich mir stellte war ” wo sind meine Ersatzoma und ihr Freund?” Die zweite Frage ” Wer ist dieser Mann in meinem Alter hinter meinen Geschenken”
MOOOOOMMEEENNNT MOOOOOOOMEEEEEEENNNNT MAAL

THUUUUUUUUUUUUUUUNNNNNNNNNNNNNYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY

LIEEEBBBLIIINGGSS NEEEERRRDDD

WÖÖÖLKCHENNNN PETER PPAAAAANN LIEBLINGSMENSCH …

Ich fiel ihm um den Hals, mein Herz schlug so schnell und laut, das ich gar nicht hörte, was meine Familie sagte.
Ich war auf alles gefasst gewesen … aber nicht auf das… ich hatte mir auch gar nicht erlaubt so etwas zu hoffen, denn wenn er sagte er kann nicht , dann kann er nicht, ohne wenn und aber … ich hatte mich so sehr auf seine NICHTanwesenheit versteift, dass ich ihn in der ersten Sekunde nichtmal wahrgenommen hatte …

“Überraschung!”

Ich konnte es nicht fassen, meine Hände zitterten und ich fragte mich wirklich, ob ich nicht vielleicht träumte … Tagtraum … wundervoller Tagtraum … doch nein, er war tatsächlich da.

Danke für diese Überraschung

Meine Eltern hätten mir Pferdeäpfel schenken können und ich hätte mich trotzdem den ganzen Tag gefreut…

Ich packte aus und freute mich über all die tollen Geschenke.

Bis die Anderen kommen würden verkrochen wir uns in mein Zimmer …
Wie lange … wie ewig war es mir vorgekommen … wir grinsten, ich entschloss mich dazu die Gelegenheit zu nutzen und ihn zu knuddeln so lange er da war 🙂
Einmal umgeworfen legte ich meinen Kopf auf seine Brust und hörte seinem Herzschlag zu. ( seit dem medizinischen Praktikum höre ich die einzelnen Teile des Herzschlags :)- ein schönes Gefühl)
Tiefe Zufriedenheit durchströmte mich … Seine Hand streichelte meinen Rücken und ich hätte für immer so liegen bleiben können. . . ‘Wahnsinn’ – schoss es mir in den Kopf ‘Wahnsinn was für ein Zufall’ – nicht dass er heute da war, das war kein Zufall, das war eine Überraschung … Zufall, dass wir uns kennengelernt hatten …
Es war erst unser drittes real Live Treffen … und doch fühlte es sich an, als hätte er hier gewohnt und wäre gerade aus einem langen Urlaub zurückgekommen. Er atmete ruhig, so ruhig, dass sich meine Atemzüge nach einer Weile automatisch auf ihn eingependelt hatten. Ich hob meinen Kopf, stützte ihn auf meine Hände auf und blickte in seine Augen … grau grün blau … blau grün grau… grau blau grün … Die Sommersprossen waren gleichmäßig in seinem Gesicht verteil, als würde sich jede Nacht jemand an sein Bett setzen und sie neu mit geschwungenem Pinselstrich aufmalen. Sie schmiegten sich an seine Augenbrauen und betonten seine Mundwinkel beim Grinsen. Er strich mir durchs Haar. Es brauchte in dieser Situation einfach keine Worte. Wir fühlten was das war, was uns immer zusammenschnürt, auch wenn er am anderen Ende Bayerns lebte. Vielleicht war es doch kein Zufall gewesen, dass wir uns kennengelernt hatten,  vielleicht wären wir uns irgendwann eh über die Füße gestolpert … es wäre sinnvoll gewesen, denn Leute die sich wortlos verstehen brauchen diese gelebte Stille zwischen einander.
Nachdem meine Mama uns zum Aufbruch bewegt hatte, standen wir auf, drückten einander und gingen nach unten. Mein bester Freund ließ nicht lange auf sich warten, so fuhren wir zügig los, holten meine Kindergarten Freundin und schließlich erreichten wir die erdinger Therme ;P Ja Ich habe mir überlegt an meinem Geburtstag in die Therme zu gehen, denn das ist ein Ort, an dem ich immer zufrieden ausruhen kann … oder vorher noch rutschen XD
Das Wasser war wundervoll warm, und obwohl sich eigentlich keiner aus meiner geliebten Gruppe so richtig kannte, verstanden sie sich alle gut … Warum sich meine besten Freunde nicht kennen? … es kann auf jedem Gebiet nur eine/n beste/n geben … Daher unterschiedliche Gebiete … ich liebe sie alle, alle unterschiedlich, aber alle sehr. Meine Kindergartenfreundin ist seit etwa 15 Jahren immer für mich da, viel hat uns getrennt, viel hat uns zusammengeschweißt und im Grunde genommen kennen nur wir uns, wie wir waren und wie wir sind. Mein bester Freund . . . ein Chaot 😉 ein unglaublich lieber Chaot … immer ein offenes Ohr, immer ein offenes Wort, Ehrlichkeit in jeder Faser, Kritik nicht ausgenommen. Verständnis, Tipps und Enthaltung am richtigen Fleck machen ihn zu einem meiner wichtigsten Gesprächspartner. Viele schöne gemeinsame Abende schon, viele schöne tiefsinnige Gespräche … Mein Lieblingsnerd … warum diese Kategorie? weil bester Freund und Kindergartenfreundin schon vergeben sind und meine beste Freundin kann er ja schlecht sein … im Übrigen wird dieser Platz in meinem Herzen sowieso von ihm mitbesetzt, weil er es sich da sehr gemütlich macht und sich ausbreitet ^^ Ich nenne ihn nicht umsonst Lieblingsmensch … er ist für mich nicht nur ein Freund, nicht nur eine nette Instanz, ich weiß eigentlich gar nicht so genau mit welchen Worten ich zusammenfassen könnte, was er wirklich für mich ist. Er ist der Beginn und das Ende eines jeden meiner Tage. Aufzustehen, begrüßt zu werden von einer liebevollen Message, abends zu skypen und dann mit klugen lieben Worten ins Bett gebracht zu werden gehört für mich zum Alltag und ist dennoch nicht alltäglich . . . jeden Tag bin ich dankbar, doch auf eine so wundersame Person gestoßen zu sein (wundersam hier gewählt, weil ich für die Adjektive um ihn ausreichend beschrieben zu können wohl so viele Wörter bräuchte, dass keine mehr für andere übrig sind…wir wollen ja nicht, dass alle sprachlos sind)
Hach guten Gewissens kann ich mich fragen, was ich ohne euch wäre, auch wenn ich mich nicht über euch definiere … danke
Einige heiße Becken durchschwammen wir, saunierten, und rutschten 😉 wir legten uns auf schwimmnudeln und ließen uns vom neuen Wellenbad hoch und runter schaukeln während wir unsere Spiegelbilder an der Decke beobachteten ( oder es zumindest versuchten, ich brauchte ein wenig um meines zu finden ^^) Wir tranken einen Cocktail an der äußeren poolbar – gut Thunny nicht, er trank ne Cola, aber das sah auch ziemlich süß aus so ;P
Meine Kindergartenfreundin musste uns leider früher des Abends verlassen, aber die Jungs und ich ließen es uns nochmal ne Runde gut gehen. Thunnylein schweifte immer wieder ab in andere Länder, andere Gedankenwelten… ich war nicht überrascht, er tut das wenn er es braucht oder es ihm gut geht und es schien ihm gut zu gehen auch wenn es so wirkte als stelle er sich gedanklich Fragen zu sich, uns und dem Morgen. Vielleicht dachte er aber auch an nichts… das ist eine Kunst für sich …
Meine Finger waren runzlig und auch der Jungbrunnen machte sie nicht mehr glatt, das war ein zeichen zum Aufbruch – unteranderem war es schon fast 23 Uhr 😉

Es war ein wundervoller Tag gewesen, ein zutiefst zufriedenstellender Tag.
Doch wir fuhren noch nicht nachhause. Nachdem ich vollgepackt wie ein Esel, ungeschminkt und ungekämmt ( Ich Trottel hatte alles zuhause vergessen sogar mein Deo und ich hatte keine Lust, wie einer der Jungs zu riechen XD) das Bad verlassen konnte, warteten wir auf einen Bus nach Erdingmitte. Nach schier ewigem Warten und trödeln am Bahnhof wählten wir auch eine Bar aus … eine schön dunkle Bar … duuunkeeel, so duuunkeel, dass man mein zerzaustes Haar und mein ungeschminktes Gesicht nicht wahrnehmen konnte … das einzige, was man gesehen haben konnte waren meine großen, glänzenden Schwimmbad Augen … ich glaube der Cocktail, den ich bestellt hatte hieß Hurricane aber ich bin mir nicht mehr ganz sicher … auf alle Fälle war er gut  😉 Thunny hatte einen Mango smothie – frozen
Mango
mein lieblingsobst … Urlaub, Sommer, Freude … Süße Frucht …
Wir hatten schon darüber geredet, nach unserer letzten Kurzvorkusssituation, was wäre wenn, was klüger gewesen wäre … wir waren zum Entschluss gekommen das alles richtig war, wie es geschehen war und hatten noch ein wenig über die Zukunft gescherzt  und dabei war die Bemerkung gefallen, dass es eine Sache gibt, der ich nicht wiederstehen kann… meiner Lieblingsfrucht … er hatte neckisch gefragt, warum er im Gedankenexperiment wohl genau dieses Obst gewählt hatte und ich war auf den Zug aufgesprungen, um zu sehen wohin er uns bringen würde.
Natürlich bin ich nicht verrückt und verliere die Kontrolle, wenn ich Mangos sehe/höre/rieche/schmecke, aber das ist wie ein Magnet für mich ;P
Soeben stelle ich mir die Frage, ob das eine bewusste Entscheidung war, oder ein netter Zufall … also hab ich ihn einfach mal gefragt
*Trommelwirbel für diesen spannenden Interview Beitrag*

1

2

3

… Na gespannt wie der Abschnitt weiter geht ?

mir, ich wollte und habe dich an dem Abend bewusst und nicht überstürzt lange und zärtlich geküsst und da der Gedanke an diesen Plan den ganzen Tag in meinem Kopf umher schwirrte, entschied ich mich spontan für Mango.

… das war also die Quint Essenz des Beitrags.

lg eure

Melli
Haaaaaaallttt Sttooooopppp stehhen geblieben
das ist nicht ganz wahr …

weiter geht der Satz so:

mir, ich wollte und habe dich an diesem Abend ganz bewusst neben deinem besten Freund sitzen lassen.

hier darf jetzt jeder alleine rätseln, weshalb, ich hab die Antwort schon heraus, es ist auf alle Fälle nicht ” weil ich dir sonst dein Mango Getränk weggetrunken hätte” … das war mein erster Tipp XD

Naja zurück zum wichtigen Teil.
Zusammen mit meinem besten Freund aß ich dann noch ein wenig Nachos mit dreierlei Soßen … mit viiieell Knoblauch . . . Was an dem obigen Zitat wahr ist, ist, dass zumindest ich kurzzeitig an einen möglichen Kuss gedacht hatte. Wir reden über alles, was sich zwischen uns befindet, einfach, damit keine Missverständnisse aufkommen und wir uns weiterhin so sicher verstehen. Keiner von uns hatte in einem Chat gesagt ” beim nächsten Mal küssen wir uns” aber dennoch gab es eine Art ” Naja irgendwann vielleicht, man wird sehen was die Zukunft so bringt”  und mit diesem Vielleicht leben wir, das ist kein Problem, denn dieses Vielleicht schränkt uns nicht ein, wir behandeln uns so, wie sonst auch …
Naja nach den Knoblauch Nachos und dem leichten Schwipps dachte ich mir * Jaahaa irgendwann einmal, aber niiiicht mehr heute, ich stinke nach knoblauch und ich habe nicht vor angeheitert ohne großes Überlegen irgendwas zu Übereiliges tun *
Das ist wirklich ein empfehlenswerter Schutzmechanismus, sobald ich angeschwippst bin traue ich mich weniger als vorher, weil ich weiß, dass ich leichter etwas falsch machen könnte … so entschied ich mich in dieser Stunde, dass heute nicht Irgendwann einmal sein sollte, denn Zeit spielt für uns keine Rolle, auch wenn man sich so selten sieht.

Ich war vom Schwimmen Plantschen sehr müde geworden und so entschlossen wir uns nach unseren Drinks, die Bar zu verlassen 😉 Warum ich so gehudelt (bay.:überrstürzt, gestresst, hier: dringend, nicht mit Argumenten gestützt) an dem Tag in ne Bar wollte ? Mh die Idee war auf dem Mist meines besten Freundes gewachsen ^^ Ich hatte eigentlich keine Lust gehabt, hatte mich dann aber überreden lassen, sodass wir am Tag selbst dann doch in eine Bar gingen. Ich hatte bedenken, da Thunny nicht wirklich ein Bar/ club/ party Gänger ist … er ist eher so der … Kellergänger? XD
Ich weiß, dass er sich in lauten, prall gefüllten Räumen mit dem Geruch nach Alkohol und Schweiß nicht wohl fühlt, so fragte ich ab und zu, ob bei ihm alles klar war. Er schien, gegen meine Erwartung, einigermaßen entspannt zu sein. Sein Blick streifte durch den Raum und saugte die Eindrücke auf, er verarbeitete die Details und vermutlich steckte er sie in eine kleine Zip Datei, auf die er zurückgreifen kann, wenn er will. Mein bester Freund und ich witzelten ein wenig über dies und das und da es so laut war, war es uns kaum möglich zu dritt  ein Gespräch zu führen. Thunny war gerade dabei eine Ecke des Raumes auszukundschaften, als ich an seinen Sommersprossen hängen blieb. Wie so oft ^^. Er spürte den Blick auf seiner Wange und sah mich an. Oft schon hatten wir uns angesehen. Per Skype unzählige male. Auch von Angesicht zu Angesicht schon oft. hin und wieder waren wir sogar im Blick des anderen Versunken. Diesmal war etwas anders, einen Mundwinkel zu einem charmanten, angedeuteten Grinsen dekoriert und die Augenbraue selbiger Seite fragend, fordernd hochgezogen, traf mich sein Blick. Verlegen, durch die unerwartete Situation berührt, sah ich nach unten auf mein Getränk. Das war keine typische Reaktion von mir, augenblicklich entschied ich also wieder aufzusehen und seinen Blick würdig zu entgegnen. Ich weiß nicht, ob das Ergebnis, bei diesem Versuch ein zufriedenstellendes war, ich denke es kam eher ein verlegenes Grinsen meinerseits zustande.
Warum? mh gute Frage, ich weiß es selbst nicht genau, übermannt von der Situation und geleitet von üblichen Handlungsmotiven wahrscheinlich^^
Nach dem Zahlen verließen wir die Bar und ließen uns von meinem Papa heimbringen. Zuvor hatten wir – wie es bei Treffen von Thunny und mir schon üblich war- noch ein ziemlich durchgeknalltes, unter der Wirkung irgendwelcher Drogen, Blödsinn faselndes Mädchen getroffen.
Mein bester Freund stieg aus und ich war froh, dass er heute mit mir gefeiert hatte, es hätte etwas gefehlt, wäre er nicht gekommen… außerdem denke ich, dass er doch ein guter Gesprächspartner für Thunny gewesen war, der in dem Grüppchen wohl am fremdesten gewesen war.
Zuhause fiel ich nach dem Anziehen eines Schlafanzuges und gründlichem Zähneputzen wegen des Knoblauchdips, sofort müde ins Bett.
Mein Nerd legte sich zu mir und knuddelte mich liebevoll.
Ich hörte seinen Atem, spürte den Puls an seinen Handgelenken, die auf meinem Rücken lagen.
Ich versuchte Wörter für diesen Moment zu finden, passende, nicht nur so daher gesagte…
Nach Vorsilben trennte ich die Versuche: Lieb- oder wunder- , … klang-, . . .Pendel-, .  .  .    ruh-

.   .   .

War ich eingeschlafen?
Ich war mir im ersten Moment nicht sicher, ob ich gerade geschlafen hatte oder nur unendlich lange auf seiner Brust gelegen hatte, oder war ich neben ihm gelegen? Scheint wohl Schlaf gewesen zu sein, wenn ich nicht mehr weiß was ich Sekunden vorher getan hatte.
Er war wach.
Er lag da, als hätte er darauf gewartet, dass ich auch wach werden würde.
Langsam zog er mich zu sich hoch, wie wir es manchmal taten, um des anderen Nase anzustupsen.
Ich erinnerte mich an die Sternenhimmel Nacht, in der wir Minuten lang den “Vordemkussmoment” ausgekostet hatten. Ich erinnerte mich an seinen Beitrag nach dieser Situation “Es war jener Moment, den es in Zukunft zu toppen gilt” beschrieb er ihn. Dieser Satz lies mich Respekt vor einem möglichen Kuss empfinden… ich würde immer denken ” ist das hier denn jetzt schöner als unter einem strahlenden Sternenhimmel?” Unsere Nasen berührten sich, da war er wieder. Der Gedanke vom letzten mal, die Frage danach, was das war, was es sein durfte, was es werden würde, was nicht geschehen dürfe. Die Antwort war in diesem Moment die gleiche geblieben. Ich schloss meine Augen und drückte ihn.

Warum meine Augen geschlossen sind beim Kuscheln hat einen einfachen Grund. Ich konzentriere  mich . Nicht unbedingt auf das Kuscheln selbst, nicht auf viele Gedanken. Ich versuche alles was ich nicht sehe zu fühlen. Ich fokussiere die Rechenleistung, die meine Augen benötigen würden sozusagen auf die anderen Sinne. Es macht einen enormen Unterschied ob man Gefühle wahrnimmt, oder ob man sie genauestens aufdröselt und zu einem hochaufgelöstem  Film zusammenschneidet. Schwierig ist es nur diesen Film in Worte zu überführen …

Ein leichter Schauer breitete sich in meinem Körper aus und nach ihm eine angenehme Wärme.
Eine leise Melodie düdelte in meinem Kopf. Ruhige Töne. Immer lauter. Auch leise, Geräusche, die ich irgendwo aufgeschnappt hatte, Bilder im Kopf in bunten Farben, Landschaften, Sonnenuntergänge, riesige aufblühende Blüten. Ein Netz aus Träumen hatte sich um uns gelegt, auch wenn er sicherlich andere Träume hatte wie ich.
Hin und wieder fixierte ich ein Bild im Kopf und versehrte es mit den sanften Berührungen die ich auf meinem Rücken spürte.
… das Gefühl brannte sich in meinen Kopf und ziert dort immer noch eine Wand mit bunten Bildern.
Ich hätte das mit 14, als ich ihn kennengelernt hatte nicht erwartet. – Damals hatte ich schon gewusst, dass er etwas Besonderes war und wir noch viel erleben würden, dass es spannend werden könnte… Er war sehr lange das Unerreichbare gewesen, klug, erwachsen, wartend auf Die Eine. Ich hatte schon Gedanken darauf verwendet, was unser Verhältnis war und wird… aber ihn irgendwann bedenkenlos knuddeln zu können hätte ich in den kühnsten Träumen nicht zu denken gewagt. Er strff mir ein Strähne mit seiner warmen Hand aus dem Gesicht . Ich öffnete meine Augen, spürte wie sie sich an die dunklen Lichtverhältnisse gewöhnten und lächelte ihn an. Ich bekam ein zartes Lächeln zurück. Seine grau blau grünen Augen waren geziert von großen schwarzen Pupillen, die sich mit dem sonst farbigen Teil in einem Grau ergossen. Die fehlende Farbe im Dunkeln zeigte mir, dass ich mit geschlossenen Augen nicht viel verpassen würde, ich würde sein Lächeln spüren und auch seinen vertrauten Blick.
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und horchte wieder nach seinem Herzschlag … ruhig, ausgeglichen, einschläfernd.

Ein schmaler Sonnenstrahl fiel durch den Spalt der Jalousie in mein Zimmer und weckte uns sachte.
Er kuschelte sich an mich und schlang einen Arm um meine Taille. Ich musste grinsen.
Nachdem ich mich wach genug fühlte, legte ich mich wieder auf ihn, um die Nähe besser wahrnehmen zu können. Sachte streichelte er mir vom Kopf über meinen Rücken. Wieder eine wärme Welle die mich überrollte.

Mein Magen begann zu knurren – ein Zeichen dafür, dass sich da wieder jemand meine Kalorien durch kuscheln geklaut hatte *hihi*. Meine Mom weckte uns nun offiziell durch geschlossene Tür und etwas später fanden wir uns unten am gedeckten Küchentisch wieder. Nach einer Tasse Kaffe für meine  Eltern und mich entschlossen wir uns gemeinsam spazieren zu gehen.

Wir schlenderten über einige Wege hinweg in einen wundervollen Herbstwald hinein. Wir berührten uns kaum beim Gehen, ich wollte vor meinen Eltern nicht in Erklärungsnot geraten, doch es fühlte sich an, als würden unsere Seelen Händchen halten. Das Laub raschelte unter seinen Schritten, und wirbelte einen wundervollen Herbstgeruch auf. Modrige Blätter, frische Luft, Tau, Erde eine Note Er.
Die Sonne schien aus einem flachen Winkel durch die fast kahlen Bäume, die bei jedem Windhauch einige ihrer goldenen und roten Blätter verloren.
Am Ufer der Isar setzten wir uns auf einen bis zum Wasser ragenden Baum und ließen die Füße baumeln. das wundervolle Herbstlicht schien in unsere Gesichter und der Moment erfüllte mich mit Glück. Auf dem Rückweg schlangen wir dann doch unsere Arme um den jeweils anderen, es war doch gar nicht so wichtig was meine Eltern von uns dachten, es war eigentlich bis zu einem gewissen Grad ganz und gar unwichtig.
Zuhause angekommen widmeten wir uns wieder unsrem Element und kuschelten uns, solange wir uns noch hatten. Der Gedanke dass er morgen wieder gehen müsste und für lange Zeit weg sein könnte, erfüllte mich mit Wehmut… Der Schmerz verflog als ich mich daran erinnerte, ich solle besser den Moment genießen.

Wir setzten uns später noch auf die Terrasse und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages, die – in einem Prisma gebrochen – als Regenbogen in mein Auge fielen. Er genoss den Anblick und ich lehnte mich an seine Schulter an. Ich – ein einziges ausgeglichenes Wesen. Nicht wie sonst zerrüttet in Teile, die alle an ihr Ziel wollen.

Bald saßen wir wieder quatschend im Bett, arm in Arm.
Eine Tür
Noch eine Tür
Schritte
Ich stürzte aus dem Bett
Er setzte sich aufrecht hin
Ein Klopfen
Ich sagte ” ja ”

Die Tür ging auf, Ich strich mir mein Haar glatt
Automatisch stellte ich mich direkt vor die Tür, das war vielleicht ein Fehler gewesen, denn es zeigte vielleicht ein wenig, dass ich etwas verheimlichen wollte.
Meine Mutter warf einen Blick ins Zimmer und fragte ob wir nicht zum Abendessen kommen wollen würden. Wir folgten ihrem Angebot.

Wenige Stunden später fanden wir uns wieder ruhig im Bett wieder, an der Stelle an der wir aufgehört hatten. Das Licht im Zimmer reichte noch um das Funkeln in seinen Augen zu erkennen. Sie funkelten mich an. Die Sonne war schon lang verschwunden, der Mond schien an ihrer Stelle und lud uns auf einen wundervollen Spaziergang ein. Die Luft war schneidend kalt geworden und ich zitterte schon nach wenigen Minuten. Wir sahen beim Gehen den Himmel an und witzelten über die Romantik der Sternbilder großer, kleiner Wagen und Bär. Jeder kennt sie und so werden sie zum Standard Satz bei romantischen Spaziergängen unter freiem Sternenhimmel. ‘Oh sieh mal da, siehst du auch den großen Wagen, heute leuchtet er so wundervoll hell’ – sagte man, während man irgendwo in den Himmel deutete mit der Sicherheit, dass ‘irgendwo da’ sicherlich ein Stück des Wagens war. ^^ Wir setzten uns auf eine Bank. Naja wir setzten uns auf diese Bank.  Ja ich habe eine Vorliebe, erlebte Situationen wieder zu erleben, richtige Sachen, wieder so zu machen und die Chance zu nutzt und Dinge die einmal schief liefen diesmal richtig zu machen. Das Gelernte sozusagen anzuwenden.  Ich hatte im Kopf, dass der letzte Spaziergang zu dieser Bank wirklich schön gewesen war, das einzige was ich besser hätte machen können, wäre ihm danach nicht das Herz zu brechen. Die restlichen Zustände liesen mir aber leider keine Wahl… So saß ich diesmal auf der Bank und war froh, dass ich Thunny nicht das Herz brechen müsste. Es könnte einmal passieren, genau wie alles andere auf dieser unvorhersehbaren Erde passieren könnte, aber es würde nicht jetzt passieren, der Verstand war viel zu geschult. Neben ihm sitzend drückte ich ihn gleich einer Bestätigung für mein Gedachtes. Er unterschrieb meine Gedanken und knuddelte mich zurück. Vorsichtig setzte ich mich auf seinen Schoß, beschwerte mich dabei, das sich nun den Sternenhimmel nicht mehr sehen könne, doch dies war nicht wichtig, denn genaugenommen saß ich auf dem Schoß eines ganzen Universums mit unendlich vielen Sternen.  Als ich zu erfrieren drohte beschlossen wir den Heimweg anzutreten. doch wir kamen nicht los von diesem Fleck und umarmten uns noch lange in der Dunkelheit stehend.
Der Genuss dieser Augenblicke setzte sich in mir fest und sorgt immer noch für wundervolle Träume. Zuhause angekommen, lebte ich diese Träume und schlief unter herzlichen Streicheleinheiten – glaube ich- ein. Sicherlich waren wir Nachts mehrmals aufgewacht, als wollen wir prüfen, ob der andere noch da war, doch das hatten wir auch beim letzten Mal getan, der Schlaf war dennoch erholsam.

Tag der Abreise.
Das war der Gedanke mit dem ich aufwachte.
Wir frühstückten mit meiner Schwester, meine Eltern waren arbeiten gegangen, so hatte Thunny sich am Vorabend schon verabschiedet. es ist schön zu sehen, dass er sich gut mit meinen Eltern versteht und umgekehrt und bis auf die Tatsache, dass er Weißwürschte mit Ketchup aß, konnten sie ihn auch wirklich gut leiden. Das ist übrigens auch für mich ein schweres Los …. ein Schicksalsschlag der alles in Frage stellt – Weißwürschte mit Ketchup.
Naja vielleicht bekommt man das mit einem Weißwurschtpsychologen wieder gerade gebogen… hab gehört Pharmakonzerne suchen schon nach Medikamenten gegen diese Krankheit… Evtl hilft uns auch hier das Gift der Kegelschnecke XD
Naja nachdem wir unsren Hunger in einer Hinsicht gestillt hatten, kuschelten wir noch ein Ründchen in meinem Zimmer.
Schritte.
*Klopf Klopf*
Ich stürze aus dem Bett
*Tür wird aufgerissen*
Wie von der Tarantel gestochen rase ich aus dem Zimmer und werfe meiner Schwester ein ” Haalllooo wie wärs mit klopfen und auf ein Ja oder ein Nein warten und nicht klopfen und dann die Tür aufreißen” an den Kopf. ” da verliert Klopfen nämlich irgendwie den Sinn”
Verdutzt, fast ein wenig überrollt beginnt sie irgendetwas zu reden. Sie würde zu einer Freundin gehen. Sehr schön, also keiner mehr im Haus, der plötzlich bei uns im Zimmer stand – kann mir gerade recht sein.
Sie ging.
Wir blieben noch ein wenig…
Die Zeit rann wie Sand durch unsre Finger, als vergönne man uns keine Ewigkeit. Wir legten uns auf die Matratze, da sie direkt im Zentrum eines breiten Sonnenstrahls lag. Sanft kitzelte die Sonne über meinen Rücken, als zupfte sie am Saum meines Shirts. Ein angenehmes Gefühl, ein vertrautes Gefühl. Seine Fingerkuppen zeichneten Kreise auf meinen Rücken. Wir setzten uns auf, da wir eigentlich aufbrechen wollten, doch wir liesen die Situation von der schwindenden Sonne untermalen. Irgendwann standen wir dann doch noch auf, ich kommentierte die Wärme des Sonnenlichts als wunderschönes Herbstlicht. ” Das ist nicht wunderschön. Etwas anderes ist wunderschön”  fragend sah ich ihn an “Du bist wunderschön” Ich drückte ihn an mich und sog noch einmal alle Empfindungen in mir auf, die der Moment zu bieten hatte.

Wir aßen gemeinsam Mittag. Schweigend, angenehme Musik anhörend. Ich wusste nicht warum wir schwiegen. Wir hatten einfach gerade keine Worte, er würde nun gehen müssen.
Arm in Arm fuhren wir zum Marienplatz um uns dort noch ein wenig die Zeit bis zur Abfahrt im Hugendubel Café zu vertreiben. Eine heiße Marshmellow Schokolade für ihn einen Cappucino für mich und eine 70%ige Bitterschokolade für uns. Wir hatten zwei der Sessel für uns belegt, saßen dennoch beide in einem, hin und wieder tauschten wir Getränke, aßen Schokolade und ernteten einige lächelnde Blicke von unserer Umwelt. Ein Mann von nebenan zeichnete uns mit geschwungenem Kugelschreiber Strich Skizzenhaft und doch gut getroffen. Ich wollte nicht dass er heim fuhr. Ich wollte nicht morgen aufwachen und mich fragen, ob das ein Traum gewesen war, ich wollte nicht, zurück in den Alltag, der mich in wenigen Stunden wieder in seinen Bann ziehen würde.
bevor wir gingen fragten wir den Künstler, ob wir das Bild eventuell haben könnten. Leider meinte er, dass er gar nicht uns gezeichnet hätte, doch ich hätte nicht gefragt, wäre ich mir nicht sicher gewesen. Wir saßen wie die auf dem Bild, wir sahen aus wie die auf dem Bild. Doch die Skizze entstand sowieso in unsren Köpfen und dort ist sie immer noch, in den buntesten Farben, jeden Moment den ich verbringe in der Vergangenheit, streife ich diese Wochenende.

Der Zug mein Feind. Kalt, stählern, Landschaften zerschneidend. Gemeinsam warteten wir auf die Abfahrt des Zuges, wir füllten die letzten Minuten mit interessanten Gesprächen.  “Ich hab dich lieb” Wir sagten und das, weil wir sonst selten die Gelegenheit haben, es uns persönlich zu sagen.
Es stach in meinem Herzen als er in den Zug einstieg, so hatte ich auch gar nicht vor, irgendwie am Fenster zu warten und zu winken, denn ich hätte wohl keine gute Figur gemacht. Tapfer umarmte ich ihn zum Abschied. Er stieg ein und war für mich schon wieder zuhause – hunderte Kilometer in einer anderen Richtung.
Eine Träne kämpfte sich den Weg über meine Wange zu meinem Kinn, wo sie auf den Bahnsteig tropfte, der wohl schon von allzu vielen beweint worden war. Ich denke auf Bahnhöfen wird mehr geweint als auf Friedhöfen. Auf Friedhöfen weint man wenn eine Person frisch aus dem Leben verschwindet, man weint aber nicht zwingend jedes Mal. An Bahnhöfen weint man vor Freude, wenn Leute ankommen und vor Trauer wenn Leute gehen. Und das immer wieder, weil immer wieder dieselben Menschen kommen und gehen können.
Zuhause angekommen (nach einigen Komplikationen), die letzte Träne auf dem Bahnhof zurück gelassen, blickte ich lächelnd auf das vergangene zurück.

~ schöne Tage, nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen~

Ich fand eine kleine Überraschung vor, zwei besondere Tafeln Schokolade und eine Karte-

“Eine Kleinigkeit jetzt…
Eine Kleinigkeit online…
Eine Kleinigkeit per Post bis Weihnachten…”
Ich bin gespannt wohin uns der Fluss unserer besonderen Freundschaft noch führt.
Danke.

Eure Melli